Autoverwertung
Auch wenn die Fälle weniger werden, kommt es weiterhin vor, dass wir unser Fahrzeug verwerten wollen. Aber wann kommt das wirklich in Frage und kann man damit sogar noch ein paar Euros ergattern? Wir schauen uns das genauer an.
Autoentsorgung – wann ist sie angebracht und was ist zu beachten?
Autos halten heutzutage länger als je zuvor. Noch Anfang der 90er Jahre betrug das durchschnittliche Alter von Pkw auf europäischen Straßen 6,5 Jahren, mittlerweile sind es 11 Jahre. Das bedeutet natürlich nicht, dass die Autos damit schon das Ende ihrer Lebensdauer erreicht haben. Viele Fahrzeuge werden nach längerer Nutzung ins Ausland verkauft, wo sie noch viele Jahre weiterfahren. Hochwertige Fahrzeuge schaffen bei guter Pflege locker 30 Jahre und 500.000 km. Während es noch in den 70er und 80er Jahren völlig üblich war, ein Auto nach einigen Jahren Nutzung komplett zu verschrotten, ist dies heute immer weniger der Fall. Dennoch kann es irgendwann unvermeidlich werden, dass ein Auto verschrottet werden muss.
Ein Auto sollte nicht leichtfertig verschrottet werden
Bei einer Verschrottung werden immer auch Ressourcen vernichtet, auch wenn heute viele Autos aus wiederverwertbaren Materialien bestehen. Allerdings entstehen dabei umweltschädliche Abfälle, obwohl mittlerweile bei der Autoherstellung auf umweltverträgliche Materialen geachtet wird. Daher sollte vor einer Verschrottung überlegt werden, ob diese wirklich angebracht ist oder das Auto noch einer anderen Nutzung zugeführt werden kann.
Autos, auch wenn diese nicht mehr fahrbereit oder in keinem guten Zustand mehr sind, sollte man nicht vorschnell verschrotten. Unabhängig davon, dass dies vielleicht eine bequeme Methode ist, um die Fahrzeuge ohne großen Aufwand abzustoßen. In den meisten Fällen lohnt es sich, das Auto noch an einen Händler oder eine Werkstatt zu verkaufen. Diese können es eventuell wiederherrichten und weiterverkaufen.
Die Klassiker
Oftmals landen leider auch Autos im Schrott, die das Potenzial zum Klassiker haben. Viele Autobesitzer haben keine Ahnung, dass sie vielleicht einen Schatz in ihrer Garage hegen. Daher sollte man sich vor einer Verschrottung informieren, ob das Auto nicht eventuell Potenzial für eine Wertsteigerung hat.
Verschrottung ist sinnvoll
Es gibt allerdings Fälle, in denen eine Verschrottung sinnvoll ist. Zum Beispiel bei Unfallwagen, deren Karosse so stark deformiert wurde, dass einfach keine andere Möglichkeit mehr bleibt. Auch bei Fahrzeugen, die an allen Ecken und Enden völlig durchgerostet sind. Bei seltenen Modellen würden Enthusiasten aber auch diese noch dankend annehmen!
Das unterscheidet die moderne Autoverwertung von der klassischen Verschrottung
Die Zeiten, in denen Autos auf dem Schrottplatz komplett in die Schrottpresse geschoben und zu einem Würfel gepresst wurden, sind längst Geschichte. Heute werden viele Teile an einem Auto sorgfältig wiederverwendet. Zunächst werden alle Karosserieteile, Motoren- und Fahrwerksteile sowie die Innenraumverkleidung ausgebaut. Diese Teile können auf dem Gebrauchtmarkt noch als Ersatzteile verkauft werden. Auf diese Weise können andere Autos noch zu einem neuen Kotflügel, einer neuen Achse oder einem Austauschmotor gelangen. Über das Internet ist der Handel mit solchen Austauschteilen heute so einfach, schnell und effizient wie nie. Dies spart Ressourcen und senkt Reparaturkosten.
Flüssigkeiten Entsorgung
Natürlich werden vor der Verschrottung auch alle umweltschädlichen Stoffe entfernt. Altöl, Kühlwasser, Bremsflüssigkeit, Servoöl usw. werden abgelassen und fachgerecht entsorgt. Natürlich wird auch der Kraftstoff aus dem Tank abgelassen.
Karosserie
Am Schluss wird die verbleibende Rohkarosse gepresst. Durch diesen Schritt wird das Volumen für den Weitertransport reduziert. Denn die meisten Schrottplätze haben keine Möglichkeit, die Karosse weiter zu Schreddern. Dies ist allerdings eine Vorbedingung für das Recycling. Das Schreddern geschieht zentral in größeren Standorten der Verwertungsindustrie.
Die geschredderten Teile werden anschließend sortiert. Hierbei wird nach dem Material unterschieden:
- Eisen und Stahl
- Nichteisenmetallen
- Plastik
- Gummi
- Stoff
- Glas
Diese Teile können eingeschmolzen und dann als Rohstoff erneut genutzt werden. Moderne Autos sind zu mehr als 90 % aus wiederverwendbaren Materialen hergestellt.
Auch wenn die Fälle weniger werden, kommt es weiterhin vor, dass wir unser Fahrzeug verwerten wollen. Aber wann kommt das wirklich in Frage und kann man damit sogar noch ein paar Euros ergattern? Wir schauen uns das genauer an.
Wieviel Geld gibt es bei der Kfz Verwertung?
Für die Abgabe eines Schrottautos zahlen Schrottbetriebe in der Regel noch einen kleinen Betrag. Allerdings muss dazu gesagt werden, es gibt beim verschrotten des Autos normalerweise nicht mehr viel Geld. Die Einzelteile können bei halbwegs vernünftigem Zustand noch gewinnbringend weiterverkauft werden, daher ist in diesem Fall der Erlös noch am höchsten.
Auch Unfallautos mit Totalschaden haben noch einen Restwert, der sich an dem Metallwert orientiert. Dieser beträgt normalerweise noch einige hundert Kilogramm. Im Großen und Ganzen gibt es allerdings beim Schrott für Autos nicht sehr viel Geld. Schon aus diesem Grund ist ein Weiterverkauf meist sinnvoller, insofern das Auto noch funktionsfähig und kein „Schrottauto“ ist. Üblicherweise beträgt der Erlös nur wenige hundert Euro für ein vollständiges Auto und kaum 100 Euro für eine bereits ausgeschlachtete oder stark beschädigte Rohkarosse. Prinzipiell wird für das Verschrotten eine Gebühr von 100 Euro berechnet, deshalb kann es passieren, dass bei sehr geringem Restwert, etwa im Falle eines Totalschadens, der Erlös praktisch Null ist.
Welche Formalitäten müssen bei der Verschrottung beachtet werden?
Nach der Abgabe beim Schrott muss das Auto bei der Zulassungsstelle abgemeldet werden. Dafür sollte darauf geachtet werden, dass der Schrottbetrieb einen Verwertungsnachweis ausstellt. Hierfür benötigt der Betrieb allerdings die Fahrzeugpapiere, weshalb nicht vergessen werden sollte, beim Auto verschrotten die Papiere mitzunehmen. Hierdurch will der Gesetzgeber sicherstellen, dass das Auto auch wirklich fachgerecht und umweltfreundlich entsorgt wurde.
Mit dem Verwertungsnachweis, den Kennzeichen und den Fahrzeugpapieren kann das Auto dann auf der Zulassungsstelle abgemeldet werden. Einige Verwerter bieten auch an, gegen eine Gebühr die Abmeldung zu übernehmen. Ein Auto verschrotten ohne Brief ist nicht möglich. Wenn kein Fahrzeugbrief mehr vorhanden ist, so muss dieser bei der Zulassungsstelle als Verlust gemeldet werden. Es kann dann ein neuer Brief ausgestellt werden, mit dem das Auto verschrottet und abgemeldet werden kann. Dies ist zwar ein bürokratischer Mehraufwand, aber dadurch soll der illegalen Entsorgung von zum Beispiel gestohlenen Fahrzeugen ein Riegel vorgeschoben werden.
Alternativ gibt es auch die Möglichkeit sein Fahrzeug online abzumelden. Dafür steht zum Beispiel unser Online Zulassungsdienst zur Verfügung.
Dokumente Auto Abmeldung
Diese Dinge werden bei der endgültigen Abmeldung nach der Verschrottung benötigt:
- Fahrzeugbrief
- Fahrzeugschein
- Nummernschilder
- Verwertungsnachweis
- Personalausweis
Was wenn das Auto nicht mehr fahrtüchtig ist?
Ein Grund für die Verschrottung ist oftmals, dass der Pkw gar nicht mehr fahrtüchtig ist. In solchen Fällen kann dieser natürlich nicht selbst beim Schrottplatz abgeliefert werden. Es gibt allerdings die Möglichkeit, ohne große Umstände auch in solchen Fällen eine Verschrottung zu organisieren. Hierfür kann das Gemeinsame Rücknahme-System (GESA) der Autohersteller in Anspruch genommen werden. Auf der Webseite altfahrzeugstelle.de kann hierzu der nächstliegende Verwertungshof gesucht werden. Die Distanz sollte innerhalb vom 50 km zum Standort des Fahrzeugs liegen. Das Auto wird dann im Zuge einer Sammelfahrt abgeholt. Die Autohersteller sind gesetzlich verpflichtet, ihre Fahrzeuge zurückzunehmen. Allerdings gilt dies nicht für Oldtimer und Wohnwagen. Auch sollte das Fahrzeug dafür möglichst komplett sein. Wenn vorher noch wertvolle Bauteile wie der Katalysator ausgebaut wurden, kann der Betrieb die Abholung verweigern oder eine Gebühr aufschlagen. Dies gilt auch, wenn das Auto vor der Abmeldung für weniger als einen Monat zugelassen war oder durch Tuningmaßnahmen erheblich verändert worden ist.
Fazit
Wer ein Auto verschrotten lassen will, der darf im Regelfall keinen hohen Gewinn mehr erwarten. Auf der anderen Seite sichert die Gesetzeslage aber auch jedem die Möglichkeit zu, sein Auto ohne großen Aufwand verschrotten lassen zu können. Dadurch fallen beim Auto verschrotten normalerweise keine Kosten an. Hier deckt häufig der Restwert des Fahrzeuges die Gebühren.
Die Verschrottung sollte dabei grundsätzlich nur zertifizierten Fachbetrieben überlassen werden, denn nur diese können die notwendigen Umwelt- und Recycling-Richtlinien bei der Verschrottung einhalten. Nur echte „Schrottautos“ sollten auch wirklich verschrottet werden. Zwar ist es theoretisch erlaubt, auch einen Neuwagen verschrotten zu lassen, aber finanzielle und ressourcentechnische Aspekte lassen bei einem betriebstüchtigen Fahrzeug meist einen Weiterverkauf sinnvoller erscheinen.
Unser Tipp: Wenn Sie zukünftig auf dem Laufenden bleiben wollen, abonnieren Sie gerne unseren Newsletter. Hier informieren wir 2x im Monat über viele attraktive Angebote und spannende Themen rund ums KFZ.
In unserem Newsletter-Archiv können Sie sich einen vergangenen Newsletter anschauen.